Maltes Großbritannien-Tour – Tag 24 / 25 / 26

Nachdem nun hier nun einige Tage Ruhe herrschte, möchte ich mich dann doch mal wieder zu Wort melden.

Hört man längere Zeit nichts von mir, dann kann üblicher Weise davon ausgegangen werden, dass nicht passiert ist, was irgendjemanden interessiert – und es mir gut geht…

In der Tat waren die Tage nach meinem Besuch in Liverpool wieder einmal unspektakulär. Also spektakulär in so weit schon, als dass der Regen die Tage eine Auszeit nahm und tatsächlich die Sonne schien. Und die gewählte Tour an Küste entlang und durch die nahen Hügel in Wales war für den Fahrenden (also mich) schon auch spektakulär. Gerade wenn die Straßen über Kilometer einige zig Meter über dem Wasser entlangführen, macht das schon Spaß. Die Straßen in Wales sind großartig. Kein Vergleich zu den schmalen Wegen in Schottland. Gut ausgebaut, winden sich selbst Bundesstraßen Achterbahnen gleich durch die Hügellandschaften. Eine Mordsgaudi, wenn auch etwas anstrengend, so dass man am Tagesende durchaus weiß, was man getan hat. Denn ich sitze zwar auf dem Motorrad, aber das sollte man dann doch nicht mit dem Sitzen auf dem Sofa vergleichen.

Und einmal mehr fällt auf, wie rücksichtsvoll und zurückhaltend sich die Autofahrer verhalten. Außerdem fällt auf, dass man trotz aller Zurückhaltung und eher geringer zulässiger Höchstgeschwindigkeit auf den britischen Straßen viel Wert auf sportliche Automobile legt. Nicht nur, dass Sportwagen und sogar Super- und Hypercars an jeder Ecke zu sehen sind – ob Lamborghini, Ferrari, Aston Martin oder Porsche, alles dabei (ich habe in meinem Leben bisher drei Bugatti Veyron in freier Wildbahn gesehen, zwei davon auf dieser Tour). Nein, auch bei den „normalen“ Autos mag man es kräftig. So haben gefühlt zwei Drittel aller Ford-Modelle ein „ST“-Emblem am Heck. Ein Golf ist meist ein GTI, Mercedes-AMG- und BMW-M-Modelle werden gern genommen – und auf der Autobahn fahren die dann mit 100 km/h dahin. Irgendwie skurril…


Um zu meiner Tour zurückzukommen. Es hat wirklich viel Spaß und Freude gemacht, bei strahlendem Sonnenschein durch Wales zu cruisen – bis nach Cardiff, der Hauptstadt der Waliser, wo ich dann die Nacht auf heute verbracht habe.

Meine Dachkammer im WiseStay-Hotel ist immerhin groß genug, um einem 1,40 m breiten Queen Size-Bett Platz zu bieten – das war es dann aber auch. Aber das Bett ist bequem, es gibt einen Fernseher mit Netflix und Amazon Prime und einen Ventilator an der Wand. Somit gar nicht mal so schlecht…

Leider stellte ich dann am Abend fest, dass mein kleiner Fotoapparat – Modell Sony DSC HX60 – seinen Geist aufgegeben hatte. Das fand ich nun ziemlich doof, da ich ihn die letzten Tage sehr schätzen gelernt hatte, da die Bilder dann doch etwas besser als vom Handy sind (gerade im Zoom-Bereich).

Also eilte ich dann heute Vormittag zuerst einmal in den nächsten örtlichen Fotoladen, um dort um Hilfe zu bitten. Leider konnte auch der Experte das kleine Ding nicht mehr zum Laufen bekommen – konnte mir aber ein generalüberholtes Gebrauchtmodell gleichen Typs zu einem Freundschaftspreis überlassen. Fein!

Dann wollte ich Cardiff etwas erkunden. Leider forderte der heiße Ritt der letzten Tage seinen Tribut. So war ich platt und vom schmerzenden Kopf gepeinigt. Dass pünktlich zum Start meiner Exkursion der Regen einsetzte, war meiner Laune nur geringfügig zuträglich.

Und somit konnte Cardiff vielleicht gar nichts dafür, dass es mich nicht zu überzeugen wusste. Angefangen vom Cardiff Castle, dass hinter der sehr imposanten Mauer irgendwie gar nichts zu bieten hatte, bis hin zur Stadt selber, die sich als eine einzige große, laute Baustelle präsentierte und auch architektonisch nicht glänzen konnte.

Immerhin gab es einige ganz hübsche Einkaufpassagen und einen herrlich skurrilen Markt. Wo sonst findet man einen edlen Herrenschneider, der sich zwischen zwei Metzger-Ständen befindet?

Morgen geht es denn weiter nach Bristol, Banksy angucken.

In diesem Sinne…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert