Tag 3: …sonst nix…

Der heutige Tag war spektakulär unspektakulär – was aber ja grundsätzlich nicht schlecht sein muss…

Nach einer sehr angenehmen Nacht in einem äußerst kommoden Bett, sollte es dann auch bald auf die Bahn gehen. Einmal mehr war es das Parkhaus, dass das erste Hindernis des Tages darstellte. Nach der steilen Herausforderung am gestrigen Tag, weigerte sich heute der Kassenautomat mein Ticket anzuerkennen. Auf meinen Hilferuf hin erschienen dann auch gleich zwei hilfreiche Parkhaus-Mitarbeiter, die zuerst eifrig mein Ticket immer wieder erfolglos in den Automaten schoben, um dann den Automaten durch minutenlanges Anstarren zu hypnotisieren. Als auch das nicht gelang (…und ich hatte so fest daran geglaubt…), zauberte einer der beiden ein Ausfahrticket aus der Tasche, wehrte meinen Versuch, dieses zu zahlen charmant ab – und ich hatte dann direkt mal 10 EUR gespart.

Jetzt sollte es aber losgehen – und es ging los. Auf dem Weg zur Feldberger Seenlandschaft entdeckte ich im Örtchen Burg Stargard einen Wegweiser zur namensgebenen Burg. So etwas ist doch immer einen Abstecher wert und so erklommen meine dicke Lady und ich wacker einen steilen Kopfsteinpflasterweg in Richtung der Festung.

Oben angekommen bot sich uns ein etwas enttäuschendes Bild, ist die Burg doch eigentlich nur noch eine Ruine. Einige Gebäude sind zwar noch halbwegs in Schuß, aber so ganz heil sieht das ganze nicht mehr aus. Immerhin durfte man kostenlos umherstreifen. Das innerhalb der Mauern befindliche Museum habe ich nicht besucht, auch auf eine Führung habe ich verzichtet. Immerhin weiß ich nun, dass es sich um eine der wenigen Hochburgen des Norddeutschen Tieflands handelt, sie aus dem 11. bis 12. Jahrhundert stammt und der Turm 38 m hoch ist…

Weiter geht’s in die Feldberger Seenlandschaft. Hier kann man schon sehr nett herumkurven und der allgegenwärtige Blick auf Wasser macht auch Spaß. Noch schöner wird es aber sicher vom Wasser aus sein – zumindest stützen Massen von Kanuten, Paddlern und Steh-Paddlern meine Meinung.

Und weiter geht es. Von den Seen ging es dann Richtung Prenzlau. Auf dem Weg dorthin offenbarte sich Besonderheit des Brandenburger Straßenbaus. Schlaglöcher, egal wie groß und tief sie sein mögen, werden hier einfach mit Rollsplit aufgefüllt – und fertig ist der Lack. Das führt dazu, dass über weite Strecken etwa ein Viertel der Straße aus diesem Mini-Geröll besteht. Fährt man darüber, kommt es einem vor wie Fahren am Strand – und ist durchaus nicht ungefährlich. Zum einen wird in Kurven das Heck des Moppeds selbst bei bedachter Fahrt unruhig, zum Anderen ist man ständig unter Beschuss der einen trotz Geschwindkeitsbegrenzungen floot überholenden Autofahrer, die jede Menge des Splits aufwirbeln. Unschön…

Von Prenzlau ging es dann auf geradezu traumhaften Straßen Richtung Angermünde. Obwohl ich üblicher Weise von Bundesstraßen Abstand nehme, da sie im Allgemeinen wenig kurvenreich, aber meist recht voll sind. Diesem Vorurteil entsprechen die heute befahrenen B198, B158 und B167 so gar nicht. Schöne weite Kurven, welliges Profil und erstaunlich wenig Verkehr. Die Strecke von Angermünde bis Frankfurt/Oder war wahrlich ein Genuss. Es wurden dabei allerdings Orte passiert, bei der die Frage erlaubt sein muss, ob bis hier schon das Wissen bezüglich der Wiedervereinigung vorgedrungen ist. Ich sollte das nächste Mal mal fragen…

So schön die Fahrt dann auch war, so wenig Spektakuläres gab es abseits der Straße zu sehen. Hier zeigt sich dieser Teil von Brandenburg eher langweilig. In Oderberg stach mir ein Raddampfer ins Auge, der am Ufer der Alten Oder lag – allerdings nicht im Wasser, wo ein Schiff grundsätzlich hingehört, sondern im festen Boden vergraben. Ist wohl Teil eines kleinen Schiffsmuseums. In Neuhardenberg trifft man auf eine weitläufige Schlossanlage mit dem Schloss Neuhardenberg im Mittelpunkt ( 1785–1790 von Joachim Bernhard von Prittwitz erbaut). Das war’s dann auch schon. Somit fällt die Fotoausbeute auch recht bescheiden aus. Daher gibt es diesmal zwei Moppedfotos – und ich habe mit dem Schloss etwas herumgespielt…

Nach Burg (Stargard) und Schloss (Neuhardenberg) fehlt dann ja noch ein Palast – und diesem befinde ich mich jetzt gerade. Meine heutige Schlafstätte befindet sich in Frankfurt/Oder und trägt den schönen Namen „Palais am Kleistpark“. Nun war Frankfurt/Oder nicht unbedingt die erste Wahl. Die Stadt ist wirklich nicht schön, das ändert auch die Tatsache als Geburtsstadt Heinrich von Kleists nicht und auch Bosse kann die Stadt nicht schön singen. Aber die Hotels in dieser Stadt sind unschlagbar günstig – und da ich ja ohnehin in der Gegend war, war das der ausschlaggebende Faktor. Und was soll ich sagen? Das Hotel ist toll. Große Zimmer mit guter Ausstattung, kostenloser Parkplatz und netter Empfang – für gerade einmal gute 50 EUR. Was will man mehr? Okay, die Dusche ist recht klein – so klein, dass man, wenn man nicht aufpasst, mit dem Bauch ungewollt das Wasser ausmacht. Das könnte allerdings auch an meinem Bauch liegen…

Morgen geht es zu einem Abstecher in den Spreewald. Mal schauen, ob ich mich zu einer Kahntour hinreißen lasse. Das mache ich wohl auch vom Wetter abhängig. Heute begann es vielversprechend, wurde dann aber wieder nur grau – immerhin trocken und warm.

In diesem Sinne…

#Moppedtour2019

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