Für den Mittwoch hatte ich mir vorgenommen, mir das anzugucken, für das Rotterdam in erster Linie bekannt ist – nämlich den Hafen.
Der Rotterdamer Hafen, ab dem 1950er Jahren der größte der Welt, ist heute noch der größte Hafen Europas und nimmt unter den Häfen der Welt den 11. Platz ein. Die asiatischen Häfen haben Singapur und China haben der niederländischen Metropole mittlerweile den Rang abgelaufen. aber mit einem Umschlag von knapp 14.000.000 TEU (= Zwanzig-Fuß-Standardcontainer) ist Rotterdam knapp doppelt so groß wie Hamburg.
Das Hafengebiet erstreckt sich auf etwa 100 km² über eine Länge von ca. 40 km den Rhein entlang.

(Archivbild)
Einen Hafen erkundet man üblicher Weise mit einem Schiff in Form einer Hafenrundfahrt. Diese von einigen Anbietern angeboten und reichen von individuellen Fahrten mit einem Speedboot (Miami Vice lässt grüßen…) über Wassertaxis, Amphibienbussen bis hin zu den Standardfahrten mit mehr oder weniger großen Ausflugsschiffen. Eine Fahrt im Speedboot hätte mir schon gefallen, war mir dann aber die geforderten 250 – 350 EUR nicht wert, günstiger wäre die Fahrt im Amphibienbus gewesen (inkl. einer Stadtrundfahrt), aber diese wäre dann nur sehr kurz gewesen – und bei Wind (hatten wir) fährt der gar nicht im Wasser. Also entschied ich mich für die klassische Tour mit dem Ausflugsboot. Hier gibt es eine normale Tour die etwa 1,5 Stunden dauert und eine mit 2,5 Stunden längere Tour, die dann auch zum Tiefwasserhafen fährt, wo man dann die 400-Meter-Container-Giganten bestaunen kann. Leider finden die längeren Touren nur am Sonnabend statt – und da fahre ich ja schon wieder zurück. Also sollte es der Standard werden.
Das Wetter war etwas unschlüssig. Am Vormittag gab es noch etwas Nieselregen, gegen Mittag zeigte sich kurz die Sonne, um sich dann aber nachmittags in einem matschigen grau zu präsentieren. Immerhin hatte es zu regnen aufgehört.
In der Nähe der An- und Ablegestelle gibt es eine Tiefgarage, so dass ich mich erneut für das Auto entschieden habe. Diese entpuppte sich vor Ort als zwar überschaubare Garage, glänzte aber mit ausgesprochen großzügigen Stellplätzen und einer gewaltigen Tesla-Dichte. Gefühlt gab es bis auf mein Auto und einen ziemlich hässlichen Ferrari-SUV (ja, so etwas gibt es wirklich…), quasi nur Tesla S- und X-Modelle.

Der Anleger für die Schiffe befindet sich direkt an der ikonischen „Erasmusbrug“ (zu deutsch „Erasmusbrücke“), eine an einen Schwan erinnernde 139 m hohe Schrägseilbrücke mit einem 89 m breitem klappbaren Teil. Praktisch, so hatte ich dann diese Sehenswürdigkeit auch gleich abgehakt.

Mag es dem Wetter, der Jahreszeit oder beidem geschuldet sein, der Ansturm hielt sich jedenfalls sehr in Grenzen – und so startete die lustige Schiffspartie mit gerade mal 10 – 15 Leuten. Das hat natürlich den Vorteil, dass man viiiiel Platz hat – und ich als harter Kerl das unbedachte Oberdeck quasi für mich alleine hatte. Zugegebener Maßen mit Mütze, Schal und Handschuhe, da es im Wind dann doch recht frisch war.
Die Fahrt durch das Hafengebiet wurde von Audio-Kommentaren in mehreren Sprachen begleitet, so dass ich auch deutsche Informationen erhalten habe. Allerdings zogen sich die Kommentare durch die Wiederholungen in den verschiedenen Sprachen etwas (Niederländisch, Englisch, Deutsch und Französisch), so dass man z. T. schon an den beschrieben Orten vorbei war, bis man zu „seiner“ Sprache kam. Aber insgesamt schon okay.

Nach etwa 1,5 Stunden war die kleine Kreuzfahrt durch den Hafen dann vorbei. War schön. Ich fahre ja gern Schiff, es hat nicht geregnet und es gab eine Menge zu gucken. Besonders auf der Rückweg mit Blick auf die Rotterdamer Skyline ist schon beeindruckend. Vielleicht nicht klassisch hübsch, aber beeindruckend…

Da mir jetzt doch kalt war und mich zudem ein leichtes Hungergefühl plagte, bin ich dann noch einmal zur Markthalle spaziert, um mich dort mit einer leckeren Ramen-Suppe zu sättigen und aufzuwärmen.
Mit einem warmen, wohligen Gefühl im Magen ging es dann wieder heimwärts.
Zum Abschluss gab noch ein paar Folgen „Ghosts“, einer sehr schönen Serie, die ich gern empfehlen möchte (aber bitte nicht das deutsche ARD-Plagiat, sondern die US-Version). Nicht unbedingt Oscar-verdächtig, aber sehr witzig…

In diesem Sinne…

Sehr schön, Malte.
Mach weiter so. Heute kannst Du ja noch eine Folge schreiben…..