Maltes Großbritannien-Tour – Tag 31/32/33

Da isser wieder, der mittlerweile etwas verwahrlost aussehende Troll aus dem hohen Norden Deutschlands, der mit seinem 1200er BMW-Boxer Großbritannien unsicher macht.

Im Zuge des letzten Lebenszeichens an dieser Stelle konnte ich mit spannenden Dramen in Form eines Unfalls aufwarten. Diesmal gibt es solch actiongeladene Geschichten leider zum Glück nicht. Der 31. Tag meiner Reise stand wettertechnisch unter einem guten Stern. Es weckten mich keine ans Fenster klopfenden Regentropfen, nein, Sonnenstrahlen küssten mich wach – und so machte ich mich gut gelaunt und mit viel Sonnencreme im Gesicht auf den Weg weiter die Küste entlang nach Osten.

Bereits nach wenigen Metern musste dann aber der erste Stopp eingelegt werden, da sich von der Steilküste ein herrlicher Blick über den Strand bot, der zumindest kurz genossen werden musste. Na, das ging doch schon einmal sehr gut los…

Danach führte die Straße einmal mehr hübsch wellig und kurvig an Küste und Ufer entlang. Immer wieder konnte man vom Hochufer das Meer sehen. Ein weiterer, besonders schönes Fleckchen erde fand ich im Örtchen Milford on Sea in Form eines Parkplatzes am Hordle Cliff. Da es hier einen kleinen Kiosk gab, der Snacks und Getränke feilbot und ich noch nicht gefrühstückt hatte, verpflegte ich mich mit einem Kaffee und einer Cornish Pasty und setze mich auf eine Bank mit Blick auf das Meer, dass im gleichmäßigen Rhythmus Wellen an den Strand schwappen ließ. Herrlich entspannend!


Eine Stunde und drei Kaffee später, rollte ich dann weiter. Das nächste Stück der Strecke führte etwas vom Wasser weg und ähnelte von Landschaft her der Lüneburger Heide. Was man aber in der Lüneburger Heide vermutlich eher selten findet, sind Pferde, die frei am Straßenrand grasen und auch gern mal gemütlich die Straßenseite wechseln oder auf der Straße entlangtrotten. Glücklicher Weise fuhr ich in einem kleinen Convoi mit einigen Autos, deren Fahrer diese Eigenart offenbar kannten und daher mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs waren, was mich anfangs noch verwunderte – bis der erste Zossen sich uns gemütlich kauend in den Weg stellte…

Ohne weitere Vorkommnisse erreichte ich dann am Abend mein Domizil in Eastbourne. Kurz zuvor im Internet gebucht, war ich dann ob der äußeren Erscheinung doch etwas erstaunt. Handelte es sich doch um ein riesenhaftes Grand Hotel in direkter Lage zum Meer und der imposanten Seebrücke des Ortes. Okay, von Innen bot sich dann doch ein etwas anderes Bild, das die durch das schmucke Äußere geweckten Erwartungen nicht erfüllen konnte (schon etwas abgewohnt…), aber trotzdem recht angenehm. Das Zimmer wurde gleich für zwei Tage gebucht, da ich für den nächsten Tag noch einen Ausflug nach Brighton geplant hatte – und sich das Hotel als guter Ausgangspunkt eignete, um dann nach Dover weiterzufahren.

Nachdem der nächste Tag einmal mehr im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel, blieb ich dann erstmal im Bett, guckte zwecks Motivation einige Folgen „Top Gear“ und kümmerte mich um meine Schlüpper. Abends gab es dann zur Frustbekämpfung und als Opfer für Petrus ein paar Büchsen Cider.

Und siehe da, das Dosen-Opfer zahlte sich aus. War es heute morgen bei Aufbruch gen Brighton (ca. 35 km entfernt) noch wolkig und neblig, wandelte sich das Wetter immer mehr zum Positiven – bis es in strahlendem Sonnenschein gipfelte.

Die Fahrt nach Brighton ist schon ein Abenteuer für sich, führt sie doch oberhalb von Beachy Head und den Seven Sisters (über 150 m hohe Kreidefelsten) entlang und bietet fast durchgehend einen tollen Blick aufs Wasser und Steigungen und Gefälle, die in Deutschland sicher auf keiner Land- oder Bundesstraße zu finden sind.

Brighton selbst bietet drei Top Sehenswürdigkeiten, die man als Tourist zu begutachten hat:

  • Den „Brighton Palace Pier“ – eine Seebrücke mit (wie könnte es anders sein) Fahrgeschäften und Spielhallen darauf
  • Den „British Airways i360“, dem mit gut 173 m Höhe der höchste Aussichtsturm Großbritanniens
  • Den „Royal Pavilion“, ehemalige königliche Residenz Georg IV.

Und dazu eine schier unendlich lange Strandpromenade mit allerlei Imbissbuden (Fish & Chips, Fish & Chips, Fish & Chips, Eis und Fish & Chips…jetzt auch vegan…), Restaurants und Touristen-Tinnef.

Also erst einmal den Pier angeguckt, dann zum Royal Pavilion geschlendert, der aber wegen Restaurierungsarbeiten zum größten Teil eingerüstet war. Den Aussichtsturm habe ich natürlich nur von unten betrachtet, da ich ja bekanntlich etwas Respekt vor Höhe habe und mir dieses an einer nur knapp 4 m im Durchmesser messenden, aber 173 m hohen Stahlsäule herauf- und herunterfahrendem Ufo so gar nicht behagte. Aber schon imposant, das Ding. Am Strand war es schön quirlig und belebt.

Nach der Rückfahrt nach Eastbourne (ich habe ob des gestrigen „Ausfall“-Tages noch eine Nacht verlängert), bin ich hier noch einmal auf die vor der „Haustür“ befindlichen Seebrücke spaziert. Hier gibt es allerdings nur einige Fressbuden und viel Wasser drumherum…auch schön…

Tja – und morgen geht es dann weiter nach Dover und dann wieder ‘rüber auf das Festland. Die England-/Schottlandtour geht dann zu Ende. Die Tour selbst ist noch nicht vorbei, da ich nicht den schnellsten Weg nach Hause nehme, sondern Belgien und Holland an der Küste entlang passiere. Das wird noch ein paar Tage dauern. Daher auch noch kein abschließendes Fazit.

In diesem Sinne…

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