Maltes Großbritannien-Tour – Tag 14

Erwähnte ich schon, dass Navigationsgeräte auch auf dem Mopped eine feine Sache sind?

Natürlich ist es in erster Linie die Routenplanung, die dieses Gerät interessant macht. Dazu kommt, dass man durch die Anzeige auf dem Bildschirm knifflige Kurven schon zumindest erahnen kann – und Features wie die Option „kurvige Strecke“ dienen dann sogar dem Spaßfaktor.

Die Anweisungen der Madame Navi werden dann komfortabel an das im oder am Helm verbaute Bluetooth-Kommunikationssystem übertragen, das wiederum auch zum Radio- oder Hörbuchhören genutzt werden kann.

Das an meinem Mopped befestigte Navi ist darüber hinaus noch überaus plietsch. Ich habe gestern Abend die für die nächsten Tage angedachte Tour (die North Coast 500) auf meinem Navi installiert. Das funktioniert auch überraschend einfach, indem man sich im Netz die GPS-Koordinaten der Route sucht, sie herunterlädt und auf das Navi überträgt. Das funktionierte auch tadellos. Auch eine „Vorschau“ genannte Funktion zeigte das gewünschte Ergebnis an. So weit, so gut…

Nun handelt es sich bei der North Coast 500 um eine sehr lange Rundtour (etwa 830 km), deren Anfangs- und Endpunkt beide in Inverness liegen – durch die Verkehrsführung etwa 300 m voneinander entfernt. Beim Start meiner Tour berechnet das Navi die importierte Route noch einmal neu – und muss sich gedacht haben, dass es ja völlig blödsinnig ist, extra 830 km zu fahren, um vom Anfangs- zum Endpunkt zu gelangen, die doch gerade mal 300 m auseinanderliegen. Und errechnet dann genau diese 300 m lange Route. Ich habe es dann mal mit Humor genommen und bin dann mal so aufs Geratewohl losgefahren. Den Verlauf hatte ich so halbwegs im Kopf – und als ich auf die Route stieß, war sie hier auch sehr gut ausgeschildert.

Diese gut 830 km lange Route führt vom Städtchen Inverness die Küste entlang in den Norden, an der Nordküste Schottlands herum, die Westküste ein Stück wieder herunter, um dann durch die Highlands wieder nach Inverness zurückzukehren. Die Route wurde mehrfach zur schönsten Touristikstraße der Welt gekürt.

Nach dem ersten Teilstück von Inverness bis Thurso kann ich dieser Meinung zustimmen. Ob es jetzt wirklich die schönste Straße der Welt ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist sie unbeschreiblich. Hügel, Berge, Wiesen, Weisen, Heideflächen, Steilküsten, Industrie- und Fischereihäfen, Ruinen – es wird einem hier alles geboten. Die Route ist für Motorräder zum Teil anspruchsvoll, führt sie doch partiell in extremen Steigungen und kniffligen Serpentinen durch die Berge und Hügel in Küstennähe.
Da das Wetter mir heute ebenfalls hold war (größtenteils Sonnenschein), war die Fahrt ein wirkliches Vergnügen – und ich freue mich auch schon auf den morgigen Abschnitt.

Auffallend ist, dass es an dieser bekannten und auch stark beworbenen Route nur sehr wenig Restaurants oder Cafès gibt. Als mich unterwegs der Hunger plagte, musste ich schon einige Zeit suchen, bis ich im Hafen von Wick ein offenes Cafè fand, indem ich mich mit einen Sandwich stärken konnte (Cafè bedeutet hier eher so etwas wie Bistro, es gibt auch warmes Essen…).

In Thurso, der nördlichsten Stadt Großbritanniens, übernachte ich heute. Mein Zimmer ist im Vergleich zu denen der letzten Tage durchaus luxuriös – und vom Fenster aus kann ich hinter einem Haus sogar ein Zipfelchen Meer sehen.

In diesem Sinn… 

2 comments on Maltes Großbritannien-Tour – Tag 14

  1. Moin Weltenbummler!

    Falls du eine Gelegenheit finden solltest, wirf‘ bitte mal einen Blick auf den Caledonian Channel…

    Weiterhin gute und unfallfreie
    Fahrt!

    1. Habe ich ja schon, da ich gestern am Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochy entlanggefahren bin und heute den Moray Firth überquert habe – diese Gewässer gehören alle zum Kanal…

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