Maltes Großbritannien-Tour – Hörerlebnis  

Dieses wunderbare Hörbuch begleitete mich auf den letzten Kilometern meiner Großbritannien-Tour:

Heinz Strunk – Ein Sommer in Niendorf

Der literarische Ausstoß von Herrn Strunk bietet in meinen Augen durchaus wechselhafte Qualität, was aber natürlich sehr subjektiv zu werten ist.

Mir persönlich hat z. B. seine hochgelobte und mir aus dem Freundeskreis oft empfohlene Autobiographie “Fleisch ist mein Gemüse“ so gar nicht gefallen, während ich “Der goldene Handschuh“ durchaus in den Rang eines Meisterwerkes erheben möchte. „Jürgen“ war dann wieder nix, das “Teemännchen“ sehr wechselhaft.

Mit dem aktuellen Opus „Ein Sommer in Niendorf“ ist Herrn Strunk wieder ein Buch gelungen, dass mich durchweg begeistert hat.

In dieser Geschichte nimmt Roth, ein erfolgreicher Anwalt, eine Auszeit von seinem Job, um an einem Ort, wo ihn niemand kennt, seine Familiengeschichte als Roman niederzuschreiben. Mehr zufällig verschlägt es ihn in das an der Ostsee gelegene Niendorf, wo er aufgrund seiner kurzfristigen Buchung noch ein kleines Appartement für die drei Monate seiner “Schreibzeit“ ergattern kann. Vermieter seiner Wohnung ist ein Herr Breda, den Roth anfangs als kompletten Verlierer abstempelt und ablehnt. Im Laufe der Geschichte ändert sich sein Bild von Breda genau so, wie sich generell seine Sicht auf andere Dinge ändert – und letztlich auch ihn zu einer kompletten Änderung bewegt.

Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die nur so vor Skurrilitäten, fein gezeichneten Charakteren und herrlichen Vergleichen und Metaphern strotzt. Strunk zeigt sich hier als Sprachkünstler, der den Vergleich mit Heinrich Steinfest nicht scheuen muss. Er schafft es, dass man über Strecken belustigt ist, um im nächsten Moment von einer Welle der Tragik überrollt wird.

Insgesamt kann ich eine große Empfehlung für diese großartige Buch aussprechen. Jeder, der einer Geschichte abseits des Mainstreams eine Chance geben möchte, dürfte…ach was, wird hier richtig liegen.

P.S. : Einmal mehr habe ich dieses Buch – man mag es ahnen – als Hörbuch genossen. Vom Autor selbst gelesen, ist die Geschichte natürlich umso intensiver… 👍👍👍

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